Wort zum Sonntag – „Eilige Freude“

Liebe Leserinnen und Leser,

wann haben Sie sich das letzte Mal so richtig gefreut? Erinnern Sie sich noch daran?

Gerade jetzt in der Sommerzeit gibt es doch viele Gründe, sich zu freuen: Über einen guten Schulabschluss vor den Sommerferien; über den verdienten Urlaub oder die Begegnung mit Menschen, die wir vielleicht schon länger nicht gesehen haben; Vorfreude auf die Schule, den Beginn einer Berufsausbildung oder eines Studiums; (Vor-) Freude auf die Teilnahme an einer besonderen Veranstaltung, auf die ich schon länger gewartet habe…

Einen Grund zur Freude haben bzw. hatten wir alle schon. Aber haben Sie gleich alles stehen und liegen lassen und sind losgelaufen, um diese Freude zu teilen? In der heutigen Zeit passiert das eher weniger, oder besser gesagt: anders, denn die verschiedensten Social-Media-Plattformen bieten zahlreiche Möglichkeiten, innerhalb kürzester Zeit und ohne große Anstrengung die Welt – oder zumindest einen bestimmten Personenkreis – an unserer Freude teilhaben zu lassen.

„Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“ – diese Worte stammen aus dem Lukasevangelium und berichten im Fortgang von der großen Freude, die Maria nach der Botschaft des Engels erfüllt hat. Und die konnte sie einfach nicht für sich behalten, sondern musste sie teilen. Und genau das tun in diesen Tagen auch viele Tausende junge Menschen aus aller Welt, die sich zum 38. Weltjugendtag, der am Sonntag zu Ende geht, in Lissabon versammelt haben. Den Satz aus dem Lukasevangelium hat Papst Franzskus als Leitwort über diese Tage gestellt. Die Jugendlichen haben sich auf dieses Ereignis gefreut, haben sich lange darauf vorbereitet und dafür gespart und sich in den letzten Wochen auf den Weg nach Lissabon gemacht, um dort gemeinsam mit jungen Menschen aus der ganzen Welt ein großes Festival des Glaubens zu feiern. Ihnen geht es wie Maria: Sie tragen ihre Freude über das Erlebte in die Welt hinein – Dank Social-Media. Überall ist zu lesen und zu sehen, wie ausgelassen und fröhlich die Teilnehmenden ihren Glauben feiern. Dabei werden die schwierigen Themen keinesfalls ausgeblendet. Sie sind präsent, stehen jedoch nicht im Vordergrund. Schließlich kommen die jungen Menschen zusammen, um ihren Glauben zu feiern! Und der gibt Grund zur Freude, die in die Welt getragen werden will – durch jede und jeden von uns, denn wir alle sind aufgerufen, Botschafterinnen und Botschafter des Glaubens zu sein! Sicher mag das an der ein oder anderen Stelle mit Blick auf die vielen Themen, die uns in der Kirche derzeit beschäftigen, nicht immer leicht sein. Vieles hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert und der Wunsch nach Reformen ist laut. Der Grund unserer Hoffnung und Freude jedoch war, ist und bleibt derselbe: Jesus Christus!

Und genau ihn feiern die jungen Menschen in Lissabon und freuen sich darüber, ihre Freude teilen zu dürfen!

Vielleicht schauen Sie mal im Internet unter dem Stichwort „Weltjugendtag 2023“ in die Berichte und Videos der Teilnehmenden und lassen sich dadurch von der Freude, die sie erfüllt, anstecken.

Ich jedenfalls freue mich darüber, dass so viele junge Menschen ihren Glauben feiern und der Botschaft Jesu ihr Gesicht geben!

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen allen ein Freude bringendes Wochenende!

Pastor Carsten Adolfs

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