Tag der Nächstenliebe

Bild: Peter Weidemann – In: Pfarrbriefservice.de

Der 5. September ist der Todestag von Mutter Teresa von Kalkutta. 1979 erhielt sie den Friedensnobelpreis für ihren großen Einsatz im Kampf gegen die Armut. In Gedenken an Mutter Teresa erhob die Generalversammlung der Vereinten Nationen 2012 den 5. September zum „internationalen Tag der Wohltätigkeit“, oder „Tag der Nächstenliebe“.

Die UN erklärte dazu: „Der Internationale Tag der Nächstenliebe wurde mit dem Ziel gegründet, Menschen, NGOs und Interessengruppen auf der ganzen Welt zu sensibilisieren und zu mobilisieren, um anderen durch ehrenamtliche und philanthropische Aktivitäten zu helfen.“

Nun hört man aber immer wieder, dass Menschen, die sich für andere einsetzten, als „Gutmenschen“ verspottet werden. Oder ihnen wird unterstellt, dass sie ja nur unter einem „Helfersyndrom“ leiden. Verunsichert und demotiviert das diejenigen, die bereit sind, zu helfen? Schrecken das in manchen Kreisen negative Image des ehrenamtlichen Engagements und der Spott ab?

Nun, zum Glück scheint das in Deutschland nicht der Fall zu sein. Wie der 5. Deutsche Freiwilligensurvey berichtet, nimmt das ehrenamtliche Engagement in Deutschland seit 1999 zu. 2019 übten 40 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren ein Ehrenamt aus. Das sind rund 28,8 Millionen Menschen! Dabei gibt es kaum Unterschiede zwischen Männern und Frauen, zwischen Ost- und Westdeutschland und zwischen den Altersgruppen. Erst ab 65 Jahren nimmt das Engagement altersbedingt ab. Am häufigsten engagieren sich Menschen freiwillig im Sport (13,5%), in Kultur und Musik (8,6%), in Schule und Kindergarten (8,2%), für Geflüchtete oder Asylsuchende (8%) und im religiös-kirchlichen Bereich (6,8%). Und das Vorbild Jesu scheint hier auch nicht ganz unwichtig zu sein: Katholische (45 %), evangelische (46 %) und evangelisch-freikirchliche Christen (58 %) sind überdurchschnittlich häufig freiwillig tätig. Natürlich kostet es Zeit, Kraft, nicht selten Geld und oft Nerven, wenn man sich für andere einsetzt. Doch die meisten Ehrenamtlichen betonen, wie viel sie dabei für sich zurückbekommen:

  • Erfolgserlebnisse: jemandem helfen können, etwas bewegen und neue Ideen umsetzen können, jemanden zum Nachdenken bringen, Wertschätzung bekommen
  • Persönliches Wachstum: Durch das Ehrenamt selbstbewusster, kreativer, mutiger … werden
  • Ausgleich zur Arbeit: Förderung andere Talente
  • Gute Begegnungen: Einsamkeit überwinden, interessante Kontakte knüpfen, Freunde finden

Für alle, die jetzt sagen: „Ist ja alles schön und gut, aber dafür habe ich überhaupt keine Zeit“, möchte ich mit einem Zitat von Mutter Teres schließen: „Wir werden nie wissen, wie viel Gutes ein einfaches Lächeln vollbringen kann.“

Armgard Diethelm

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