Wort zum Sonntag

Bild: Erzbistum Paderborn

„Es ist gut für euch, dass ich fortgehe!“

Bei manchem Parteiausschlussverfahren würden die Betreiber dem nur zustimmen, wenn der Beklagte so viel Einsicht zeigen würde. „Ja, es ist gut, wenn du fortgehst. Wir sind froh, wenn wir dich los sind.“ Dem kündigenden Arbeitgeber mag der Arbeitnehmer entgegenhalten: „Es ist gut für euch, dass ich fortgehe, es ist gut für den Unternehmensgewinn, wenn ich fortgehe – aber nicht für mich und meine soziale Absicherung!“

Das Zitat habe ich den gottesdienstlichen Lesungen der vergangenen Woche entnommen. Sie versuchen die Situation der Zeit zwischen der Auferstehung Jesu und seiner Himmelfahrt wiederzugeben. Jesus sagt zu seinen Jüngern. „Es ist gut für euch, dass ich fortgehe!“ Diese sehen das allerdings anders und sind traurig. Emotionale Achterbahn waren sie in den letzten Wochen genug gefahren. Jesus stirbt am Kreuz. Mit ihm sterben ihre Hoffnungen und Pläne, und dazu kommt das nagende Gefühl, ihn im Stich gelassen zu haben. Plötzlich ist er wieder da. Es ist derselbe Jesus, an dem sie die Wundmale seiner Kreuzigung feststellen. Es ist derselbe Jesus, der sie in Galiläa an ihre gemeinsame Anfangszeit und an ihre Berufung erinnert. Es ist derselbe Jesus, der aber gleichzeitig irgendwie anders ist. Wenn er plötzlich in ihrer Mitte ist, erschrecken sie. Er sagt ihnen Frieden und Vergebung zu. Er erschließt ihnen den Sinn der Schrift und warum das alles so geschehen musste, wie es geschehen ist. Daran haben sie sich gerade gewöhnt und nun will er sie wieder verlassen und behauptet auch noch, dass es gut für sie sei. Das sehen sie ganz anders. Wir heute vielleicht auch manchmal. Und dann ist seine Aussage nicht nur wichtig für die Orientierungsphase der Jünger zwischen Ostern und Himmelfahrt, sondern auch für uns heute. „Es ist gut für euch, dass ich fortgehe!“

Der Auferstandene hat seinen Jüngern nicht nur gezeigt, dass er auferstanden ist, und warum das gemäß der Schrift alles so kommen musste, sondern er hat ihnen zugleich neue Aufgaben gegeben, die bis heute auch unsere Aufgaben geblieben sind. Er gibt ihnen die Vollmacht zur Vergebung. Er beauftragt sie in alle Welt zu gehen, Menschen zu seinen Jüngern zu machen, sie zu taufen und sie zu lehren alles zu befolgen, was er gesagt hat. Er beauftragt den Petrus, seine Schafe zu weiden. Das konnten seine Jünger nicht allein aus eigener Kraft leisten. Das können wir nicht allein aus eigener Kraft leisten. „Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden.“ Um diesen Beistand dürfen auch wir in diesen Tagen vor Pfingsten in besonderer Weise bitten und von seiner Hilfe unseren Aufgaben entsprechend Gebrauch machen.

Ein Beitrag von Pfarrer Gerald Haringhaus.

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(Redaktion) Herzliche Einladung zur Pfingstnovene

Neun Tage der Bitte um die Gaben des Geistes

„Komm herab, o Heilger Geist“ – Das inständige Gebet der Pfingstnovene

In den Tagen zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten hat eine besondere Gebetsform ihren Platz: die Pfingstnovene. Als neuntägige Andacht erinnert sie an das inständige Gebet der Urgemeinde vor der Herabkunft des Heiligen Geistes – und behält bis heute ihre Aktualität.

Mit nachfolgendem Link gelangt man zu der Broschüre „Einladung zur Pfingstnovene“ mit einer Anregung zur Gestaltung der Pfingstnovene mit Gebeten, Gedanken und Impulsen.

Diese Pfingstnovene folgt der Spur, die Papst Franziskus mitten in der Corona Pandemie gelegt hat: „Vor allem aber brauchen wir das Gebet, um die Eingebungen des Geistes hören und den Dialog in einer Gemeinschaft pflegen zu können, die uns halten und uns träumen lassen kann.“

https://www.prwi.nrw/wordpress_test/wp-content/uploads/2022/05/Pfingstnovene.pdf

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