Wo soll das alles noch hinführen?

Diese Frage begegnet mir in den letzten Tagen sehr häufig, und auch ich stelle sie mir immer wieder. Rasant steigende Preise an den Zapfsäulen, teurer werdende Lebensmittel, leere Regale, Kriegshandlungen in der Ukraine und damit verbundene Anfeindungen und Ausgrenzungen von hier im Land lebenden Menschen, hohe Infektionszahlen mit Blick auf die Coronalage… – die Liste lässt sich beliebig erweitern.

Haben Sie sich nicht auch schon einmal gefragt, wo alles hinführen und enden wird?

Mich lässt das nachdenklicher werden und ich merke, wie ich mehr und mehr anfange, bestimmte Dinge bewusster wahrzunehmen: Muss ich jetzt wirklich mit dem Auto zum Einkaufen oder kann ich nicht auch zu Fuß gehen? Warum darüber aufregen, dass bestimmte Produkte gerade einmal nicht verfügbar sind? Warum feinden sich Menschen hier in unserem Land an oder grenzen gar einander aus, nur weil sie Familie oder Freunde in Russland haben?

Ehrlich gesagt war ich sehr betroffen, als mir in dieser Woche erzählt wurde, dass ein kleines Mädchen zu ihrer bis dahin besten Freundin sagte, sie sei nicht mehr ihre Freundin, weil sie ja aus Russland komme. Nicht zu fassen! So etwas darf doch nicht sein! Haben wir etwa nichts aus der Vergangenheit gelernt, sodass Diskriminierung und Ausgrenzung heute keinen Platz mehr in unserem Land haben? Es muss doch möglich sein, dass wir hier in unserer Stadt, in unserem Land friedlich zusammenleben und zusammenstehen angesichts der dramatischen Situation in Teilen der Welt.

Zum Glück funktioniert das in vielen Bereichen, wie die Medien in letzter Zeit berichtet haben. Viele Menschen sind den Hilfeaufrufen der letzten Tage gefolgt und setzen sich für die Menschen in der Ukraine wie auch für die vielen Geflüchteten ein, die in unserem Land Schutz suchen. Sie kommen oft nur mit einem Rucksack und dem, was sie am Leib tragen. Danke all den Menschen, die die Hilfe organisieren und sich um die Menschen kümmern, sie willkommen heißen und freundlich aufnehmen. Danke auch allen, die durch materielle oder finanzielle Unterstützung dazu beitragen, dass diese Hilfe möglich wird! Die Hilfsbereitschaft ist großartig. Das ist gelebte Nächstenliebe! Gemeinsam schaffen wir das!

Das ist es auch, was mich weiter hoffen und darauf vertrauen lässt, dass sich alles zum Guten wenden wird. Und es lässt mich einmal mehr darüber nachdenken, was wirklich wichtig ist im Leben – und erste Antworten auf die Frage finden, wo das alles noch hinführen soll.

Ein sonniges und erholsames Wochenende und eine gute Zeit wünscht Ihnen

Carsten Adolfs

Pastor Carsten Adolfs

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