Was hilft in der Angst?

Seit Donnerstag ist die Welt in einer neuen Bedrohungslage. Seit vielen Jahren war die Möglichkeit eines Weltkrieges nie so real wie in diesen Tagen. Wir erlebten zwar einen unberechenbaren amerikanischen Präsidenten, aber der Einmarsch von russischen Truppen in ein Nachbarland der europäischen Union lässt uns den Atem anhalten.

Ich kann leider nicht das Weltgeschehen verändern, aber ich kann mit ihnen überlegen, wie wir mit dieser Angst umgehen.

Schließlich haben wir es hier mit etwas anderem zu tun als mit der sprichwörtlichen „German Angst“ bei der wir uns manchmal zu viel Sorgen machen und übervorsichtig sind. Es ist auch eine andere Sorge als noch bei den Stürmen der vergangenen Woche, wo wir uns verkriechen und halt hinterher aufräumen konnten. Auch begegnen wir dieser Angst vor dem Krieg anders als der Angst vor der Pandemie oder des Klimawandels. Dort können wir selbst etwas tun, uns durch Impfen schützen oder den CO2 Ausstoß verringern.

So fallen verschiedene Strategien im Umgang mit der Angst schon weg. Relativieren, aussitzen, selber aktiv werden, sich versichern.

Dann bleiben vielleicht andere Strategien, die wir als Christen beisteuern können. Da können wir zunächst die Hoffnung stark machen, dass wir, egal was passiert, nicht allein sind. Wir werden von einer größeren Macht getragen, die unsere menschliche Existenz übersteigt. Es sind die guten Bilder der schützenden Hand Gottes, die uns helfen, die Angst auszuhalten. Wir können nicht tiefer fallen als in die Hände Gottes.

Eine zweite Strategie ist die Solidarisierung mit denen, die im Zentrum des Geschehens stehen. Statt gegenseitig die Panik zu verstärken, können wir die Menschen ins Gebet nehmen. Für den Frieden beten und die Ukrainer im Gebet tragen. Wenn das Wort der Feindesliebe zum Tragen kommt, sogar die russischen Soldaten und den russischen Präsidenten der Liebe Gottes anvertrauen. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Dialog mit Gott, und da schließe ich alle Zweifel mit ein, mir hilft, durch die Angst zu gehen. Die Alten sagten früher: „Angst lehrt beten!“ Ich würde heute sagen: „Mit Gebet komme ich besser durch meine Ängste!“

Ich lade sie ein zum stillen Gebet am heutigen Samstag zwischen 14.00 und 16.30 Uhr in die Josephskirche. Ich stehe für Gespräche zur Verfügung.

Ulrich Martinschledde

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