Ich kann beim Schreiben dieses Textes noch nicht wissen, wie das „vorgezogene Finale“ bei der WM ausgeht und ob sie traurig sind, dass die Nationalmannschaft gegen einen würdigen Gegner ausgeschieden ist oder ob sie voller Freude sind, weil „wir gegen die Spanier gewonnen haben“ und es weitergeht mit der Fußballparty. Deshalb heute ein anderer Gedanke. Ich durfte diese Woche die Schulabgänger in zwei Grundschulen segnen. Viele Mädchen und Jungen, die nun die Schule wechseln, bekamen gute Worte der Stärkung zugesprochen. „Sei gesegnet mit der Kraft Gottes. Er möge dich begleiten durch die Ferien und schenke dir neue Freunde, Glück und Freude in der neuen Schule!“ So oder ähnlich lautete der Segensspruch. Ich bin davon überzeugt, dass die Kraft Gottes durch so einen Segensspruch besser wirken kann und die Kinderseelen die Liebe Gottes spüren können.

Das wiederum bringt mich auf den Gedanken, dass ja alle Schülerinnen und Schüler nach dem Schuljahr eine Klasse weiter sind oder eben ein Jahr weiter in ihrer Entwicklung und allen der Segen Gottes eine Hilfe sein könnte. Um gesegnet zu werden, braucht es keinen Seelsorger und keinen Gottesdienst, sondern Eltern oder Großeltern, die sich trauen, Gott ins Wort zu bringen. Eine liebevolle Umarmung und die Frage: „Darf ich dir Gottes Segen mit auf den Weg geben?“ wäre ein guter Einstieg. Die Hände zur Segensgeste schützend über den Kopf. Die passenden Segensworte werden sie dann schon finden.

Ich bin davon überzeugt, dass das dann ein schöner, fast intimer religiöser Moment für beide ist. Vielleicht sollte man sogar noch einen Schritt weiter gehen und auch die Kinder bitten, die Eltern und Großeltern zu segnen. Da, wo es passt, vielleicht noch ein gemeinsames Gebet und sie haben so etwas wie eine religiöse Familienfeier, in der das Vertrauen in Gottes Güte betont wird.

Das ist dann ein schöner Moment, an den man sich gerne erinnern wird und für den wir selbst verantwortlich sind. In dem Augenblick gerät die Erfahrung von Sieg oder Niederlage beim Fußball in den Hintergrund.

Gerne dürfen sie mir von ihren Erfahrungen berichten: u.martinschledde@prwi.nrw

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Wochenende

Ulrich Martinschledde (Gemeindereferent)