Fest der Heiligen Erzengel am 29. September und Gedenktag der Schutzengel am 02. Oktober

Bild: Gaby Bessen – In: Pfarrbriefservice.de

Engel

„Es gibt mehr Ding‘ im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt“, heißt es in William Shakespeares Hamlet. Im Glaubensbekenntnis sprechen wir von Gott als dem Schöpfer der sichtbaren und der unsichtbaren Welt. Dazu zählen sicher auch die Engel. Die beiden Festtage, die ihnen im kirchlichen Kalender gewidmet sind, begehen wir in den nächsten Tagen:

Am 29. September das Fest der Heiligen Erzengel Gabriel, Michael und Rafael. Einige Tage später, am 02. Oktober, begehen wir den Gedenktag der Heiligen Schutzengel.

Das Wort Engel stammt von dem griechischen Wort „angelos“ und bedeutet „Bote“. Das ist eine ihrer Aufgaben, sie überbringen Botschaften Gottes an Menschen. So etwa in den beiden ersten Kapiteln des Lukasevangeliums bei der Verkündigung der Geburt Johannes des Täufers an seinen Vater Zacharias, der Verkündigung der Geburt Jesu an Maria und später an die Hirten auf den Feldern. Dort wird auch ein großes himmlisches Heer erwähnt, das Gott lobt und spricht: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.“

Dieser Lobpreis Gottes ist eine ihrer anderen Aufgaben. Bei der Berufung des Propheten Jesaja im 6. Kapitel des gleichnamigen biblischen Buches rufen sie einander das „Heilig, heilig, heilig“ zu.

Beides, das Gloria (Ehre sei Gott in der Höhe) wie das Sanctus (Heilig) haben wir als Gesänge in die Liturgie der Messfeier integriert. Wir singen es mit allen Engeln und Heiligen. Die Offenbarung des Johannes gibt im 4. und 5. Kapitel ein Bild der himmlischen Liturgie.

Im 12. Kapitel findet sich dort eine weitere Aufgabe: Der Kampf der Engel gegen das Böse. Das lässt sie auch zu Schutzengeln für Menschen werden, wie es in der Erzählung des Buches Tobit geschildert wird. Jesus greift dies im Matthäusevangelium im 18 Kapitel auf, wenn er davor warnt, einen seiner Jünger zu verachten oder zum Bösen zu verführen.

Die Begegnung des Heiligen Josef mit dem Engel Gottes geschieht wenig spektakulär in seinen Träumen. Er hilft bei den wichtigen Lebensentscheidungen, Maria als seine Frau zu sich zu nehmen und mit der Familie nach Ägypten zu fliehen und später von dort wieder zurückzukehren.

Im Psalm 91 sind die Engel zum Inbegriff der Geborgenheit und des Schutzes des Menschen bei Gott geworden, so wie im Lied von Dietrich Bonhoeffer, von guten Mächten die Rede ist, von denen wir wunderbar geborgen sind und getrost erwarten können, was kommen mag. Mächte und Gewalten gehören zu den neun Ordnungen der Engelchöre.

So befehlen wir im Gebet auch unsere Sterbenden der treuen Sorge Gottes und seiner Engel an: „Gott sende dir seinen Engel entgegen. Er nehme dich bei der Hand und führe dich durch Dunkelheit und Nacht ins Licht.“ „Kommt herzu, ihr Heiligen Gottes, eilt ihm/ihr entgegen, ihr Engel des Herrn. Nehmt auf seine/ihre Seele und führt sie hin vor das Antlitz des Allerhöchsten. Christus, der dich berufen hat, nehme dich auf, und in das Himmelreich sollen Engel dich geleiten.“

Im Tagesgebet des Erzengelfestes heißt es:

„Gott, du ordnest alles mit Macht und Weisheit;

Engeln und Menschen teilst du ihre Dienste zu.

Gib, dass die Macht des Bösen nicht überhand nimmt,

sondern sende deine heiligen Engel,

die im Himmel vor dir stehen, in diese Welt,

damit sie uns vor allem Unheil schützen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.“

Liebe Schwester oder lieber Bruder,

vielleicht vermag es eine der angegebenen Bibelstellen, Sie zum Nachlesen oder eines der Gebete zum Weiterbeten zu verlocken und zu ermuntern, um mit den Engeln vertrauter zu werden.

Gott befohlen – und seinen Engeln!

Pfarrer Gerald Haringhaus

Redaktion: Felix Mendelssohn Bartholdy hat die Sätze 11 und 12 aus dem „Psalm 91 – Unter dem Schutz des Höchsten“ wunderbar vertont. „Denn Er hat seinen Engeln befohlen über dir…“ ist wohl eines der bekanntesten Stücke aus seinem Oratorium „Elias“. Bei den „Internationalen Musiktagen am Dom Paderborn“ 2022 hat das Vokalensemble Voces8 dieses Stück in der Marktkirche Paderborn als Zugabe eines wunderbaren Konzerts gesungen. Hören Sie diesen musikalischen Hochgenuss, aufgenommen in der Schlosskapelle Ludwigsburg:

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