Licht und Schatten – Erstkommunionfeiern unter Corona-Bedingungen

An den letzten drei Wochenenden haben wir im Pastoralen Raum die Erstkommunionfeiern nachgeholt, die im Frühjahr coronabedingt nicht stattfinden konnten.

Auch jetzt, ein halbes Jahr später, war vieles anders als sonst: Die Kommunionkinder konnten nur wenige Gäste zu ihrer Festmesse mitbringen, weil zwischen den Familien die nötigen Abstände eingehalten werden mussten. Wegen der Abstandsregeln zogen die Kommunionkinder nicht gemeinsam in die Kirche ein und standen zur Tauferneuerung und zur Kommunion auch nicht um den Altar. Der Gabengang der Kommunionkinder musste aus hygienischen Gründen entfallen und für viele war es besonders traurig, dass nicht gemeinsam gesungen werden konnte. Auch wir Hauptamtlichen haben bedauert, dass wir diesmal auf manche schöne Tradition verzichten mussten.

Sehr unterschiedlich – eben Licht und Schatten – waren die Reaktionen der Kommunionfamilien in dieser Situation.

Einige Familien freuten sich und bedankten sich ausdrücklich dafür, dass wir mit ihren Kindern auch unter den erschwerten Bedingungen den Kommunionkurs beendet haben und versucht haben, die Kommunionmessen so schön wie möglich zu gestalten und die Kinder, soweit es möglich war, mit Aufgaben einzubeziehen. Es gab auch positive Rückmeldungen, dass Groß- und Urgroßeltern ohne Bedenken den Gottesdienst mitfeiern konnten, weil auf den nötigen Abstand geachtet wurde.  Da wesentlich weniger Menschen also sonst in der Kirche waren, war es vor und während der Kommunionmessen viel ruhiger als in anderen Jahren, was zum Teil als besonders feierlich und intensiv erlebt wurde. Soweit das Licht!

Auf der Schattenseite gab es aggressiv geäußertes Unverständnis für die Einhaltung der Abstandsregeln, die (angeblich) woanders viel lockerer gehandhabt werden und den Vorwurf, das Fest wäre für die Kinder verdorben, wenn sie an ihrem Ehrentag nicht um den Altar stehen dürften. Auch die Gefahren durch das Singen wurden z.T. vehement abgestritten.

Ja – es war anders als sonst! Aber – das Fest hat stattgefunden. Die Kinder sind in die Mahlgemeinschaft der Kirche aufgenommen worden. Das sollte doch das Wichtigste sein.

Doch leider bin ich mal wieder sehr hart auf dem Boden der Realität gelandet, dass für einige Familien eben doch die Äußerlichkeiten wichtiger als alles andere sind.

Armgard Diethelm