Bärlauch statt Weihrauch

Höhenzug im Weserbergland mit drei Buchstaben? Ich kannte den Ith bisher auch nur aus dem Kreuzworträtsel. Am Samstag haben wir eine Wandertour ausprobiert, die über den Ithhöhenweg führt und war begeistert. Die Tour führte durch einen felsigen Aufstieg auf einen Höhenweg der immer an der Bergkante entlang führte. Im Wanderführer stand, dass der Frühling die schönste Zeit für diese Tour sein sollte und ich muss ihm recht geben. Nicht nur viel Frühlingsblüher erhellten den Waldboden, sondern ein Meer aus wildem Bärlauch über mehrere Kilometer im Wald erweckten den Eindruck von Waldbaden. Da der Bärlauch kurz vor der Blüte steht, waren wir umgeben von seinem Duft. Das ganze bei guter Fernsicht und sonnigem Wetter machte die Tour zu einem beeindruckenden Erlebnis.

Ich glaube, man kann diesen Weg auch mit einem spirituellem Sinn erleben. Da sind Felsformationen, die Adam und Eva heißen oder Höhleneingänge, die an eine offenes Grab erinnern, da ist der Hohe Buchenwald mit seinem frischem Grün, welcher den gleichen Effekt hat wie hohe Säulen einet Kathedrale oder der Bärlauchduft, der wie Weihrauch den Geruchssinn anregt; da sind aber auch die vielen Blüten, die wie die Lilien auf dem Felde von Gottes Schönheit erzählen oder die beeindruckende Landschaft, die sich vor einem öffnet und dieses Meer an Bärlauch, durch das sich der Wanderweg schlängelt.

Für diejenigen, die ohne spirituelles Gespür unterwegs sein wollen, ist es einfach nur eine coole Wandertour im Frühling.

Zwei Dinge sind noch zu sagen:

  1. Die Rundtour ist etwa 15 km lang und man braucht feste Schuhe und ein wenig Kondition. Der Rückweg über 7 km Forstweg zieht sich. Deshalb könnte man evtl. auch den Höhenweg wieder zurück gehen. Weitere Infos zur Tour kann man bei mir bekommen.
  2. Als ich am Sonntag die Kirche zum gebet geöffnet habe, war es mir ein Anliegen dann doch etwas Weihrauch aufzulegen.

Ulrich Martinschledde