Weihnachten im September?

Ich konnte bisher ganz gut darüber schmunzeln, wenn sich Anfang September die vielen Regale in den Supermärkten mit Weihnachtsplätzchen füllten. Unter dem Deckmantel „Herbstgebäck“ sind seit ein paar Wochen nun Spekulatien und Lebkuchen zu haben. Und sie müssen ja auch gekauft werden. Sonst würde die Vwerkaufsfläche nicht zur Verfügung stehen. Ich habe mich aber immer geweigert, so früh Gebäck zu kaufen, dass ich mit Advent und Weihnachten verbinde.

In diesem Jahr bin ich zwar nicht mit Gebäck, aber schon viel inhaltlich mit dem Thema Weihnachten beschäftigt. Den 2020 wird alles anders. Welche Angebote werden wir als Kirche machen, wenn am Heilig Abend die Menschen in die Kirche wollen, aber wegen Corona-Auflagen nur wenige Plätze zur Verfügung stehen? Am 24.12. hatten wir trotz Mehrangebot die Kirchen z.T. brechend voll. Dieses Jahr bleiben die kleinen Kirchen zu und die großen Kirchen haben nur sehr begrenzt Plätze. Für alle die sich nicht rechtzeitig digital anmelden, wird es lauten: „Du kommst hier nicht rein!“

Auf diesem Hintergrund ist es vielleicht verständlich, dass wir im Team derzeit schon im September über Weihnachten nachdenken. Ergebnisse sind nur wenige schon zu veröffentlichen und wir werden das an geeigneter Stelle tun. Aber die Gesundheitslage zwingt uns, alte Gewohnheiten in Frage zu stellen und nach neuen, ungewöhnlichen Wegen zu suchen. Das ist im Grunde nicht schlecht und vielleicht gibt es Veränderungen in unseren Weihnachtsbräuchen. Ich hoffe nur, dass die Menschen sich auch für Veränderungen öffnen.

Ulrich Martinschledde