Mein Mahl ist fertig

„Siehe, mein Mahl ist fertig. Alles ist bereit.“ So lässt der König im Gleichnis Jesu die Gäste zur Hochzeit seines Sohnes einladen. Ein wenig komme ich mir auch so vor. „Alles ist bereit.“ Was mal routinemäßig und zwischen vielen Akteure eingespielt quasi selbstverständlich immer möglich war – die Messfeier -, das war plötzlich nicht mehr möglich. Und um neu starten zu können, brauchte es einiges an Vorbereitungen. Die fingen schon mal vor geraumer Zeit an. Wie viele Menschen passen mit nötigem Abstand in unsere Kirchen? Zollstock raus und Kirchen begehen. Ergebnis: Da passen längst nicht so viele rein, wie sonst rein gehen. Wenn alle reingehen, gehen nicht alle rein. Dann versuchen wir es mit Anmeldungen. Welches System kann funktionieren? Das erste Ticketsystem ging schon mal nicht. Jemand hatte eine Idee für ein anderes. Zwischendurch die Rückschläge. Alles in Frage stellen. Weiter organisieren. Mit vielen Menschen viel reden. Vorstellungen werden runder. Viele die mit anpacken. Vorbereitungen werden realisiert. Ein Wust an Arbeit wird erledigt. Warum dauert das alles so lange? Hier müssen wir noch nachsteuern. Ob das was wird? Plötzlich fügt es sich. Alles ist da. Alle wissen Bescheid. Alles ist bereit.

Wird das Fest ein Fest? Einiges wird befremdlich wirken. Das wird allen so gehen. Daran kann ich mich festhalten oder ich kann hindurchsteigen in das Wesentliche. Gottes Wort und Sakrament werden da sein. Sie warten auf mich. „Siehe, mein Mahl ist fertig. Alles ist bereit.“

Pfarrer Gerald Haringhaus