April, April!

Heute ist der 1. April, der Tag, an dem man gerne jemand anderen „in den April“ schickt, ihm einen Bären aufbindet und auch ein wenig flunkert. Als Kind fand ich diesen Tag großartig! Endlich „darf“ ich ein bisschen schummeln und ein bisschen Quatsch erzählen. Leider war ich nicht sehr gut darin, denn ich habe mich immer direkt verraten. Ich erinnere mich an einen Versuch bei meinen Großeltern: abends, kurz vor dem ins Bett gehen, alle saßen im Wohnzimmer, sah ich meine Chance gekommen und erzählte, dass die Toilette verstopft ist. Leider konnte ich bei der Flunkerei nicht ernstbleiben und konnte mein Lachen nicht unterdrücken. Meine Familie hat mir die Flunkerei natürlich nicht geglaubt, aber da Lachen so schön ansteckend ist, haben wir gemeinsam lange und laut gelacht. Und darum geht es ja eigentlich: gemeinsam -nicht auf Kosten anderer! – Spaß haben. Diese Art von Spaß können wir in der jetzigen Zeit auch gebrauchen.

Heute ist aber nicht nur ein Tag, an dem wir uns gegenseitig in den April schicken, heute ist, wie die letzten Tage und Wochen auch, ein Geburtstag! Eines meiner Kommunionkinder hat heute Geburtstag! Verrückt, wie feiert man denn in diesen Zeiten seinen Geburtstag, Hochzeitstag oder andere wichtige Ereignisse? Alles ist anders: ich kann keine Gäste einladen, ich werde nicht in der Schule oder im Kindergarten gefeiert (oder bei der Arbeit), ich kann nicht schick im Restaurant Essen gehen, kein Kino, keine Freizeitangebote, nix. Sehr komisch und so ganz anders als normal. Meine Oma hatte Mitte März Geburtstag, sie ist 85 Jahre alt geworden. Geplant war, dass wir bei meinen Eltern, mit Tante und Onkel, Enkel- und Urenkelkindern Kaffeetrinken, Kuchenessen und einen schönen Nachmittag zusammen erleben. Machen konnten wir davon nichts. Für meine Oma war das nur schwer zu verstehen, sie hatte sich sehr darauf gefreut.

Wenn mir Anfang des Jahres irgendwer erzählt hätte, dass wir am 1. April 2020 Kontaktsperren erleben, dass Geschäfte geschlossen sind, es kein Klopapier  zu kaufen gibt, …, dann hätte ich das nicht geglaubt. Ich hätte gedacht, dass mir ein Bär aufgebunden wird. So kann sich alles ändern. Das, was sich früher wie ein Scherz anhört, ist plötzlich wahr geworden. Verrückte und schwer zu begreifende Zeiten!

Aber was machen wir denn jetzt mit unseren Freunden und Bekannten, die Geburtstag haben oder Hochzeitstag feiern? Vielleicht können wir anrufen, eine Karte schicken oder auf andere kreative Art und Weise zeigen, dass wir an sie gedacht und nicht vergessen haben! Und ich nutze jetzt einfach diesen Blog:

Lieber Miro,

du hast dir deinen Geburtstag ganz bestimmt auch anders vorgestellt und in ein paar Wochen wolltest du eigentlich zur Erstkommunion gehen. Leider ist in diesem Jahr alles anders, aber ich bin mir sicher, dass ihr Zuhause schön zusammen feiern werdet. Auch die Feier mit deinen Freunden holst du bestimmt nach. Und deine Erstkommunion werden wir auf jeden Fall zusammen feiern! Ganz bestimmt! Hoffentlich im September!

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute für dein neues Lebensjahr! Und vor allem Gesundheit für dich und deine Familie!

Viele liebe Grüße,
deine Svenja

Für Miro und alle Geburtstagskinder von heute und den vergangenen Wochen ist  hier der Text von meinem Lieblings-Geburtstagslied von Rolf Zuckowski:

Heute kann es regnen, stürmen oder schnein,
denn Du strahlst ja selber wie der Sonnenschein
Heut ist Dein Geburtstag, darum feiern wir
Alle Deine Freunde freuen sich mit Dir

Wie schön, dass Du geboren bist,
wir hätten Dich sonst sehr vermisst
wie schön, dass wir beisammen sind
wir gratulieren dir Geburtstagskind

Unsre guten Wünsche haben ihren Grund
Bitte bleib noch lange glücklich und gesund
Dich so froh zu sehen, ist was uns gefällt
Tränen gibt es schon genug auf dieser Welt

Montag, Dienstag, Mittwoch, das ist ganz egal
Denn Geburtstag kommt im Jahr doch nur einmal
Darum lasst uns feiern, dass die Schwarte kracht
Heute wird getanzt gesungen und gelacht

Herzliche Grüße und passen Sie weiter gut auf sich auf,

Svenja Kuschke