Freundschaft ist heilig!

So lautete vor 3 Jahren das Motto der Libori-Festwoche in Paderborn. Ich habe damals vor allem Kinder und Jugendliche gefragt, was sie mit diesem Motto verbinden und was Freundschaft für sie bedeutet. Die Antworten sind ganz unterschiedlich ausgefallen. Das wunderte mich auch nicht, denn jeder definiert Freundschaft anders. Für die einen sind schon diejenigen Freunde, die in ihren Kontaktlisten ihrer Social Media-Anwendungen stehen. Für andere sind das allerdings eher Bekannte und Freunde sind die, auf die ich wirklich zählen kann – in guten, und erst recht auch in schwierigen Zeiten!
Ich selbst durfte das seiner Zeit hautnah erfahren – und dafür bin ich unendlich dankbar!

Freundschaft ist heilig! Und echte Freundschaften sind für uns Menschen eine wichtige und für das Leben entscheidende Erfahrung. Durch Freundschaften werden wir fähig zum Dialog mit anderen, können uns besser in ihre Situation einfühlen und sie verstehen. Freunden vertraut man sich an, und es können Dinge besprochen werden, die sonst verborgen blieben. Und genau darum geht es doch auch, wenn wir beten. Wir gehen in den Dialog mit Gott und vertrauen uns ihm an: unsere Ängste, Sorgen und Nöte, unsere Sehnsüchte und Bitten, unseren Dank und unsere Hoffnung.
Unsere Freundschaft zu Gott ist in unserer Taufe begründet, denn durch die Taufe haben wir Anteil am Liebesdialog Gottes, werden mit hineingenommen in seine Ewigkeit.
Doch wie steht es um diese Freundschaft? Ist sie uns, im wahrsten Sinn des Wortes, heilig?

Im Evangelium dieses 5. Fastensonntags (Joh 11,1-45) hören wir von einer tiefen Freundschaft. „Jeder der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben!“ So sagt Jesus zu Marta. Was dann geschieht, ist für die Christen aller Zeiten ein Anker der Hoffnung und der Zuversicht geworden. Im Glauben – unserer Freundschaft zu Gott – bekommen wir einen neuen, anderen Blick auf das Leben. Wir dürfen hinter den Stein des Grabes schauen und die Auferstehung und das Leben bei Gott erahnen.

Und diese Freundschaft lässt uns hoffen, dass Jesus keinen seiner Freunde im Dunkel des Grabes oder im Schlamassel des Lebens zurücklässt, sondern dass er ihn herausholt und ihm ewiges Leben schenkt.
Ich wünsche Ihnen und euch allen solche echten und heiligen Freundschaften!

Pastor Carsten Adolfs