Ein Feiertag mitten in der Fastenzeit – Hl. Josef

Ein Feiertag mitten in der Fastenzeit. Ein weißes Hochfest mitten in der violetten Bußzeit. Heute dürfen wir das Hochfest des Heiligen Josef feiern. Vielleicht geht da nicht gleich jedem das Herz auf, weil auch das Mitleben des Kirchenjahres aktuell von der Krise und ihren Herausforderungen überlagert ist. Auf neue Herausforderungen musste auch Josef sich immer wieder einstellen und verantwortlich und pragmatisch damit umgehen. Er wollte heiraten und kurz vorher wird seine Freundin schwanger – nicht von ihm. Er möchte trotzdem mit ihr und dem Kind eine gemeinsame Familie gründen. Kurz vor der Geburt des Kindes muss er mit seiner Frau auf staatliche Anordnung aus seinem Haus in Nazareth weg nach Bethlehem reisen. Es gibt keine Gästezimmer mehr. Er richtet sich mit Maria in einem Stall ein – hier kommt das Kind zur Welt. Aus der geplanten Rückreise nach Nazareth wird nichts, weil die Familie verfolgt wird. Sie packen ihre sieben Sachen und fliehen nach Ägypten. Die Situationen, denen er sich neu stellen muss, ändern sich in kurzer Zeit immer mal wieder. Es geht auch nicht um Lappalien, sondern um existenzielle Sorgen. Josef geht sie Tag für Tag, Schritt für Schritt zupackend neu an – mit Gottvertrauen. Für mich spiegelt sich da vieles aus unserer aktuellen Situation mit täglich neuen Informationen wider. Und Josef ist für mich mit seiner Haltung zu den Dingen da grundsätzlich und auch jetzt noch einmal ein hoffnungsvoller Punkt in violetter Zeit – nicht nur liturgisch, sondern ganz alltäglich: Zupackend und mit Gottvertrauen.