Davids Mundschutz

Ab Montag ist er auch in Nordrhein-Westfalen in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkauf Pflicht – der Mund-Nasenschutz. Unser Fritz hat sich vorbildlicher Weise schon mal einen genäht. David brauchte vor dreitausend Jahren auch schon einen, hatte aber wohl noch keinen eigenen und versuchte, sich einen zu besorgen: „HERR, stelle eine Wache vor meinen Mund, behüte das Tor meiner Lippen!“ betet er im dritten Vers von Psalm 141. Ihm geht es nicht um den Schutz vor Viren. Gleichwohl geht es bei bösen Worten, die man nicht gebraucht, auch darum, den anderen zu schützen. Und es gibt auch die berühmte Ansteckungsgefahr, dass andere in schlechtes Reden mit einfallen oder der Beleidigte mit ebensolchen Worten reagiert und das ganze Geschehen eskaliert. „Bewahre uns vor dem Virus der abfälligen Rede!“ David ist sich sicher, dass der Gebrauch seiner Worte vor Gott im Gebet durchaus zusammenhängt mit dem Gebrauch seiner Worte im Umgang mit seinen Mitmenschen und mit seinem Handeln ihnen gegenüber. Es geht um einen zeitlosen Mund-Nasenschutz, in dessen Gebrauch sich einzuüben, stets lohnt.

„1 HERR, ich habe dich gerufen, eile mir zu Hilfe! Höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe! 2 Mein Bittgebet sei ein Räucheropfer vor deinem Angesicht, ein Abendopfer das Erheben meiner Hände. 3 HERR, stelle eine Wache vor meinen Mund, behüte das Tor meiner Lippen! 4 Neige mein Herz nicht zum bösen Wort, damit ich nicht frevlerische Taten verübe zusammen mit Männern, die Unrecht tun, damit ich nicht koste von ihren Genüssen!“

Dechant Gerald Haringhaus